Montag, 24. Oktober 2011

"Bissfest" - Vampirische Filmreihe auf 3sat


Neben Polanskis leichtfüßigem "Tanz der Vampire" (1967), der am kommenden Dienstag (25.10.2011) den Auftakt zur Filmreihe "Bissfest" markiert, präsentiert 3sat dem interessierten Fernsehpublikum bis zum kommenden Sonntag (30.10.2011) eine vielschichtige Auswahl an Spielfilmen und Dokumentationen zum Thema Vampirismus.

So kann man nicht nur eine internationale Auswahl an Spielfilmen bewundern, die den untoten Grafen in zahlreichen Spielarten präsentiert, sondern sich auch mit der filmischen und historischen Biographie dieser Figur auseinandersetzen, die in den letzten Jahren einen immensen Popularitätsschub erlebt hat und derzeit, Stephenie Meyer sei Dank, überwiegend als Projektionsfigur für Teenager-gerechte Phantasien herhalten muss.
So ist es besonders erfreulich, dass sich die 3sat-Redaktion entschlossen hat, eben nicht dieser aktuellen Darstellungsform, die den Fürsten der Finsternis zum Bravo-Posterboy und Volvo-Fahrer mutieren hat lassen, zu entsprechen.

So werden neben einer Dokumentation über den vielleicht wichtigsten, da prägendsten, Draculadarsteller - Bela Lugosi (28.10.; 23:55) - auch eher unbekannte filmische Bearbeitungen des Vampir-Motivs zu sehen sein, unter anderem der deutsche (!) Film "Blut an den Lippen" (1971, auch: "Daughters of Darkness" / "Les lèvres rouges"; am 30.10.; 02:15), der selbst in Zeiten von DVD nicht allzu leicht zu bekommen ist und deshalb ein besonderes Highlight für alle aficionados des Genres darstellt.
Dem Lob für diese großartige und vielschichtige Auswahl an Filmen haftet zeitgleich ein scheinbar unvermeidbares Manko an: Die Sendezeit.
Drei der acht gezeigten Filme starten gegen 0 Uhr oder später. Sicher, in Zeiten des Festplattenrecorders kann man derartige Programmplätze verschmerzen, für Menschen wie mich, die sich vom Tod des VHS-Systems immer noch nicht gänzlich erholt haben, oder einfach nicht genug Geld übrig hatten, sich mit dem neuesten Aufzeichnungssystem auszustatten (ebenfalls ich) und darüber hinaus einem halbwegs geregelten Tagesablauf nachgehen, der es leider meist verbietet Sonntag nachts um 02:15 Spielfilme anzuschauen, stellet dies ein Problem dar.
Dennoch kann bzw. muss man sich darüber freuen, dass Filmreihen wie diese zusammengestellt und gesendet werden und nach Studium des Programms eine nahezu perfekte Symbiose aus Anspruch und Unterhaltung vermuten lassen, was auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nur noch sehr sehr selten zu finden ist.

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